So erklingt es seit der Finanzkrise häufig beim Thema „Sparen“. Es ist wirklich schade, dass so viele gut ausgebildete Menschen den Unterschied zwischen nominalen und realen Zinsen in ihrem Leben nicht lernen mussten. Denn im Grunde gab es noch nie lukrative und zugleich sichere Guthabenzinsen in Deutschland. Die Inflation frisst einen Teil des Kuchens auf, ein zweites Stück nimmt sich das Finanzamt mit den Kapitalertragsteuern und dem Soli.
Wer sich das Thema genauer anlesen will, findet gute Infos hier und hier.
Erstaunlicherweise sind auch die beiden Währungsreformen 1924 und 1948 sowie die verbundene Hyperinflation im Bewusstsein der Menschen nicht präsent. Hier haben unsere Vorfahren innerhalb der letzten Hundert Jahre mehrfach so gut wie all ihr Geld in Mark und Reichsmark verloren.
Wenn man den harmonisierten Verbraucherpreisindex des statistischen Amtes der Europäischen Union zugrundelegt, so hat ein Euro-Anleger in Deutschland auch innerhalb der letzten Jahrzehnte einen konstanten Kaufkraftverlust seiner Ersparnisse hinnehmen müssen.

Die mutigen deutschen Sparer, die 2008 ihr Geld bei der isländischen Kaupthing Bank verloren haben, werden sich noch schmerzhaft erinnern. Auch noch in 2013 haben unsere Nachbarn auf Zypern mehr als 30% ihrer Einlagen über 100.000 Euro verloren.
Es war also dauerhaft noch nie eine sichere und lukrative Idee Geld auf dem Sparbuch oder Tagesgeld anzusparen.
Dennoch bin ich meiner Oma sehr dankbar, dass sie für alle ihre Enkel in der 70er und 80er-Jahren Bonussparen betrieben hat. Dabei lernte ich, wie aus kleinen regelmäßigen Daueraufträgen im Lauf der Jahre ansehnliche Summen werden.
Fazit: Sparen ist eine Tugend und Tagesgeld ist nicht so ungefährlich wie gemeinhin angenommen.