
Das berufliche Netzwerk XING ist ein schönes Beispiel dafür, wie man mit 5 Minuten Engagement ca. 70€ pro Jahr sparen kann. Das entspräche hochgerechnet 840€ Stundenlohn.
Dafür strickt eine alte Frau ganz schön lange.
Einige meiner hochdotierten Freunde überzeugte das noch nicht, daher jetzt dieser Artikel als Manipulationshilfe.
Wie kam ich zu der Ersparnis?
Nachdem ich vor ein paar Monaten mit meiner Frau beschlossen hatte, alle unsere fixen Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen, kam irgendwann nach Amazon Prime auch XING an die Reihe. Ich bin seit vielen Jahren Premium Mitglied ohne zu hinterfragen, ob ich diesen Status wirklich benötige. Nach etwas Überlegen war mir klar, der Nutzen ist für mich aktuell recht gering.
Eine Preisübersicht gibt es nicht
In 2007 zahlte ich noch 17,85€ pro Quartal, heute in 2019 kostet das Quartal bereits 29,85€. In den 12 Jahren sind die Kosten somit um insgesamt 67% oder durchschnittlich um 4,4% p.a. gestiegen, das toppt die übliche Lohnsteigerung oder Inflation.
Der Anbieter versucht, die Kostenstruktur bestmöglich zu verschleiern:

Die Kündigung muss 3 Wochen vor Ablauf der aktuellen Laufzeit erfolgen. Natürlich musste ich dazu erst einmal im Web suchen, wie das denn geht, denn einfach zu finden war für mich die Kündigen-Funktion nicht gerade.
Die langatmige Kündigung
So habe ich am 26.9.2018 strategisch gekündigt. Im Kündigungsprozess musste ich ca. 3 x bestätigen, dass ich mir wirklich ganz sicher bin, auf die vielen Vorteile verzichten zu können. Dann muss eine E-Mail an die hinterlegte Adresse empfangen werden, um noch einmal zu bestätigen, dass man wirklich weiß, was man tut.
Das erste Angebot
Danach kommt erst die Kündigungsbestätigung mit einem ersten Angebot in’s Postfach:

Was geschah weiter? Das zweite Angebot
Am 25. Januar, vier Wochen vor dem Laufzeitende bekam ich per E-Mail12 Gratis-Monate angeboten, allerdings nur wenn ich insgesamt 24 abschliesse. Also eine Ersparnis von ca. 48€ aber ganze 2 Jahre gebunden.

Am 15.2. wurde es ernster und man warnte mich eindringlich:

Ein drittes Angebot wird gemacht
Am 1. März (8 Tage nach dem Ablauf) zeigte man sich dagegen reumütig:

Mein viertes Angebot
Zwei Wochen später wurde es noch günstiger:


Das überzeugte mich aber immer noch nicht und so wartete ich weiter, eigentlich ohne Interesse an dem Premium Status.
Erneut zwei Wochen später:

Das fünfte Angebot


Ich gestehe, ich wurde schwach und habe verlängert. 24€ statt 95,40€ Jahresbeitrag! Ein anständiges Abendessen für zwei ist rausgesprungen.
Mal sehen, was mir passiert, wenn ich nächstes Jahr wieder kündigen werde.
Vielleicht mag einer von Euch länger widerstehen und noch günstiger abschliessen. Ich finde es jedenfalls sehr lehrreich, wie durchdacht und ausgefeilt dieser Rückholprozess designt ist.